Der Gesundheitsreform steht nach den Konsensgesprächen mit der Oppostion nichts mehr im Wege. Ziel war es, die Kassenbeiträge und Lohnnebenkosten zu senken. Kritiker befürchten jedoch, dass die Versicherten kaum etwas sparen werden, weil sie Zahnersatz und Krankengeld zusätzlich versichern müssen und die Zuzahlungen steigen werden. Entlastet werden aber auf jeden Fall die Arbeitgeber von ihrem Anteil. Verbraucherschützer rechnen mit rund 18 Milliarden Euro an Mehrbelastungen für die Versicherten.

Das kommt auf die Versicherten zu:

Der Zahnersatz wird ab 2005 nicht mehr von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt und muss extra versichert werden, entweder bei einer gesetzlichen oder bei einer privaten Krankenkasse.

Das Krankengeld ab der siebten Krankheitswoche muss ab 2006 (ein Jahr früher als bisher vorgesehen) allein von den Arbeitnehmern versichert werden. Der Beitrag soll bei 0,5 Prozent liegen.

Die Zuzahlungen bei allen Leistungen betragen zehn Prozent - mindestens fünf und höchstens zehn Euro. Pro Quartal und je Behandlung muss bei Arzt und Zahnarzt jeweils zehn Euro bezahlt werden, außer bei einer Überweisung.

Im Krankenhaus beträgt die Zuzahlung täglich zehn Euro für höchstens 28 Tage im Jahr.

Für häusliche Krankenpflege und Heilmittel sind zehn Euro Praxisgebühr plus zehn Prozent der Kosten zu zahlen. Für Zuzahlungen gilt die Höchstgrenze von zwei Prozent des Bruttoeinkommens, bei chronisch Kranken ein Prozent.

Die Kassen sehen die Reform skeptisch. Die zusätzlichen Pflichtversicherungen für Zahnersatz und Krankengeld führten zu einer Mehrbelastung. Auch der Aufwand der Abrechnung wird für alle Beteiligten höher.

Ein Ziel hat noch keine Reform erreicht: Mehr als ein halbes Jahr nach einer Reform standen alle Beteiligten stets vor dem geichen Kostenanstieg.

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