Nocheinmal zum Mitschreiben:
Nach 10 Jahren Geselleneigenschaft soll man sich selbständig machen können und nach weiteren fünf Jahren der Selbständigkeit auch ausbilden dürfen.
Ja das wars - wenn es so kommt.
Argument der Regierung:
.... einerseits Europa, das den Meistertitel nur in Österreich kennt. Andererseits verlangt Europa seit 1964 nichts Neues von der Handwerksordnung. Es gilt die Niederlassungsfreiheit seit eben 1964 in ganz Europa und die Handwerksordnung hindert hier nicht. Vielmahr wurde dementsprechend die Handwerksordnung mehrfach geändert. Dennoch soll Europa dafür herhalten, daß Liberalisierung zum Berufszugang erforderlich sei.
... weiteres Argument ist der Zugang zum Markt. Wieso braucht der Arzt eine Zulassung ? Vorgeschriebene Ausbildungsabschlüsse gibt es eben - und sie sind sinnvoll. Eine Liberalisierung kann auch sinnvoll sein, z.B. im Falle einer guten Konjunktur. In diesem Fall gebietet es als fair, auch nicht so gut ausgebildete junge Unternehmer am Markt zuzulassen - könnte man vertreten.
Tatsächlich ist die Konjunktur mehr als schlecht und die Regierung ist bestrebt, die Arbeitslosen zu Selbständigen zu machen - ohne zu erkennen, daß mit den Maßnahmen wie der "Ich-AG" und weiterer "billiger" Konkurrenz (als Folge) die bestehenden Betriebe ihrerseits aufgeben müssen und weitere Arbeitslose produziert werden.
So jedenfalls argumentierte - und entgegnete Ihr Verband - gegenüber dem Vertreter der SPD und seines Zeichens Handwerksmeister: Herr Bertel, MdB aus NRW. Er war Gast in der Ständigen Vertretung des Landes Sachsen am 14.3.2003 anläßlich des "Parlamentarischen Nachmittags" des Berlin-Brandenburger Landesverbandes und des Fachverbandes Metall Sachsen.